VITRINE-FN #19 – VERNISSAGE AM 19. FEBRUAR 2015 ab 18Uhr

Sie sind herzlichst eingeladen zur Vernissage und Ausstellung:

"anonyme Künstler"
aus der Serie "Berlin Absurdistan / Strukturen"
vorgestellt von Hubi W. Jäger

Es kommt immer wieder einmal vor, dass man auf ein Stück Metall, Holz oder anderes Material stößt, das den Blick auf sich zieht und fesselt. Insbesonders Rost kann wunderbare magische Strukturen erzeugen. Aber ebenso Regen, Wasser überhaupt – jeder kennt die Schönheit von ausgewaschenem Holz – oder Wind, zusammen mit Sand oder anderem. Druck erzeugt Verformung, Abrieb oder Risse wie in Zeichnungen.
Solche Veränderungen wirken wie von Künstlern gemachte abstrakte Malerei, der Ansichten von abgeschabten, verwitterten, aufgerissenen Flächen künstlerisch umgesetzt, wiederholt und variiert.
Spätestens seit Fluxus, seit Robert Rauschenberg und Joseph Beuys wissen Künstler und auch Betrachter um die spezifische Qualität und Schönheit verschiedenster Materialien in deren Struktur. Schon Picasso und die Dadaisten benutzten rohe unveränderte vorhandene Dinge, integrierten diese in Bildern, schufen Collagen und Assemblagen aus diesen Objets Trouvés, Fundstücken oder Ready Mades.
Nun im 21. Jahrhundert gehen Künstler nochmals einen Schritt weiter und stellen die Frage, warum eine vorhandene wundervolle Struktur imitiert, abgemalt oder in ein Bild eingearbeitet werden soll, um zu Kunst zu werden. Daraus folgt logischerweise der gedankliche Schritt, das Bild-Objekt an sich, ganz pur zu nehmen und als originäre Kunst zu akzeptieren. Der Künstler findet sein Interessengebiet, erfindet und entwickelt seine persönliche Ästhetik und daraus entsteht seine individuelle Kunst. Er nimmt Objets Trouvés und lässt diese selbst für ihn antworten. So wie früher gemalte, komponierte Bilder diese Aufgabe übernahmen. Die Kunst als solche verändert sich immer wieder, der Kunstbegriff erweitert sich, so auch in der Malerei.
H.W.Jäger ging diesen Schritt, erst in Gedanken, im Konzept, dann in seinem Schaffen. In der Vitrine zeigt er eine Auswahl solcher „Bilder des 21. Jahrhunderts“, wie er sie nennt. Er folgt somit konsequent die Gedanken der künstlerischen Vorgänger und verbindet sie mit seinen eigenen und treibt die Kunst weiter voran.
Die Naturelemente nutzt er sozusagen als „künstlerisch Tätige“, als künstlerischen Prozess. Aber auch abstrakt wirkende Gebrauchsspuren, Reste, Unterlagen von Bastelarbeiten und Amateurmalerei, die diese achtlos entsorgen, entpuppen sich unter Umständen als die „besseren“ Arbeiten im Vergleich mit den bewusst geschaffenen Bildern. Deswegen integriert H.W.Jäger auch solche Spuren und zufällige Kreationen in sein künstlerisches Oeuvre, Ready Mades des Zufalls und Abfalls.
Es besteht heute nicht zwingend die Notwendigkeit, Bilder klassisch zu malen. Die Welt ist voller Bilder – benutzen wir doch die vorhandenen, um präzise Blicke auf die Gegenwart und umgebenden Lebensräume einzufangen und wiederzugeben.

Die Ausstellung ist zu sehen vom 19. Februar 2015 bis 2. April 2015 – täglich 24 Stunden.

obere Passage zwischen Buchhorn- und Romanshorner Platz

Hubi W. Jäger
"anonyme Künstler / Struktur"

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