"Es werde Licht !"
Nach dem „verpassten Weltuntergang“ im Dezember, nun im Neuen Jahr, was kann es für ein anderes Motto geben als „Es werde Licht“!
Licht ist ein Medium in der Kunst seit Moholy-Nagys „Lichtraum-Modulator“ von 1930. Oder denken wir an die 60er Jahre, an „Zero“ zurück, Künstler wie Adolf Luther, Heinz Mack, Otto Piene, die grossartig mit Licht und Bewegung und den verschiedensten Materialien wie Aluminium, Spiegel, reflektierenden Oberflächen, halbtransparentem Plexiglas experimentierten und damit unsere Sicht auf die Kunst ebenso wie auf die Welt nachhaltig veränderten. Unser Blick war nicht mehr statisch gebunden sondern mit Bewegung, Veränderung, Perspektivwechsel und selektiven Ausschnitten unserer Umwelt konfrontiert, was auch zu Veränderungen, Öffnung des Geistes in unserer Gesellschaft führte. Mit dieser Ausstellung, im kleinen Rahmen der Vitrine-FN gehe ich der Frage nach, wie Künstler heute, 50 Jahre später, mit dem Medium „Licht“ umgehen, wie sie es benutzen und wie die Resultate heute aussehen. Von Ferne schon wird unsere Aufmerksamkeit von einem leuchtenden, hüpfenden Ballon gefangen genommen. Frederik Foert arbeitet mit vorhandenen alltäglichen Dingen und Materialien, manchmal fast kitschig trashigen Objekten, sozusagen „ready mades“, die er zu ungewohnten Kombinationen und Aktionen fügt. Damit führt er unsere Erwartungen an die gewohnten Dinge und somit auch unser Weltbild ad absurdum. Hier ist es eine chinesische Ballonlampe die uns entgegen ihrer Bestimmung hüpfend zum Lächeln bringt, völlig absurd um unsere Aufmerksamkeit in einer mit „Bildern“ überladenen Umgebung kämpft, stellvertretend unseren Blick aus die Kunst lenkt. Annika Hippler „malt“ richtiggehend mit Licht, konkret Lasern, und verzaubert uns durch ihre grossen Installationen, entführt uns in andere Welt-und Raumrealitäten. Die Idee der Illuminierung der gesamten Spiegelpassage mit Lasern, Folien, Spiegeln, Wasser und Wind, um sie in eine Zauberhöhle zu verwandeln, konnten wir leider nicht realisieren, da sie momentan als Stipendiatin in Moskau weilt. So sehen wir eine Leinwandarbeit, eine Lichtmalerei die sich durch Bewegung und Luftzug verändert und lebt. Absolut kontemplativ sind die Arbeiten von Jakob Mattner. Wo Licht ist, ist auch Schatten, Zwielicht, Übergang, Vergänglichkeit. Er zeigt ein anderes Bild der Objekte das uns Fragen stellt nach unserer Existenz und lässt uns erkennen, dass nichts einfach, schwarz und weiss ist, sondern von Nuancen lebt, den feinen Tönen, dem Dazwischen, Dahinter, Davor und all den Zusammenhängen. Im hier gezeigten Lichtdruck, einer alten kaum mehr praktizierten Technik zum direkten Abbild, der das Objekt selbst mit seinem feinen Schattenwurf zeigt, leben seine „ Licht-Glasobjekt-Schatten-Installationen“ intensiv als abstrakte atmosphärische Bilder, ja Zeichnungen wieder. Im Video von Oliver Pietsch fliegen wir über den Wolken, Wolkenbergen und Abgründen zur Sonne, zum Licht. Erhaschen Strahlen die durchbrechen, lassen uns blenden und erfreuen in der dunklen Zeit, zum Song "Because" der Beatles. Das Video von Hubi W. Jäger zeigt eine animierte Bildfolge seiner „Illuminationen“, Fotografien inszenierten Lichts, Spiegelungen, Reflektionen, Brechungen realer Situationen. Diese abstrakten Lichtbilder wurden in mehreren Schritten weiterverarbeitet und zum Taumel im Loop zusammengeschweisst. Eine Hommage und Verbeugung vor Licht und Farbe. Die Ausstellung ist zu sehen vom 18. Januar 2013 bis 26. März 2013
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Frederik Foert Annika Hippler Hubi W. Jäger Jakob Mattner Oliver Pietsch |