VITRINE-FN #6 – Vernissage am Donnerstag 22. November 12 ab 18°°

„Visionen der Endzeit“

„Am 21. 12. 12 ist Weltuntergang“ – so der verbreitete Irrglaube im Zusammenhang mit dem Ablauf des Mayakalender. Ausgehend davon zeige ich Arbeiten von Künstlern die sich mit der Endzeit, den Schrecken der „modernen“ Jetztzeit, science-fiktional beschäftigen, phantasievoll, mit Humor in die Zukunft blicken und Visionen der sich ändernden Lebensumstände zeigen.

Wenn wir uns der VITRINE-FN nähern, sehen, vermuten wir eine fiktionale (Stadt-)Landschaft…
Ein grosses himmelstürmendes Hochhaus-Modell fällt zuerst ins Auge. Es erzählt vom anonymen, technisierten Leben, der Entfremdung und Ablösung von Familienbanden, erzählt von den immensen damit zusammenhängenden logistischen und ökologischen Problemen. Immer mehr Menschen strömen in die Städte, in der 3. Welt bis zu 80% der Bevölkerung. Eine Arbeit von Matias Bechtold, der im Zeppelin Museum das neue Friedrichshafener Stadtmodell im Zeitenwandel, das die Grundlage für den entsprechenden Film – FN im Zeitraffer, geschaffen hat.
In der Decke und der Wand erscheinen zwei „Löcher“ mit technoidem Inventar – wie ein in die Vitrine gekrachter, abgestürzter Satellit oder Reste eines UFOs? Zivilisationsmüll oder ausserirdische Besucher? Zwei Werke von Philip Topolovac, der schon in der ersten Ausstellung der Vitrine mit seinen „Bodenproben“ präsent war, den durch die Bombenbrände des 2. Weltkrieg zusammengeschmolzenen wunderbaren Objekten aus Glas, Porzellan und Metallresten.
Dann entdeckt man zwei schwarze Figuren, menschliche Mutanten oder gar Aliens? Fetisch oder Voodoo-Figuren, von Nägeln durchbohrt, mit Ketten behangen und mit technischen Prothesen. Die Eine verweist mit seinem als afrikanisch identifizierbaren (Schnitz-) Kopf vielleicht sogar auf den Ursprung der Menschheit und gleichzeitig stellen sie die Frage nach unserer Zukunft – mutieren oder von Robotern und Aliens ersetzt werden? Beide Skulpturen von Daniel Kannenberg.
Dazu gibt es sehr narrative Zeichnungen der mexikanischen Künstlerin Mariana Castillo Deball, derzeit eine von vier nominierten Kandidatinnen für den Preis der Nationalgalerie Berlin. Sie bedient sich teilweise des Maya-Zeichen- und Symbolsystems, lässt sich davon inspirieren, interpretiert und benutzt die Zeichen neu. Vom Maya-Zeichen direkt in die Zeichenfeder in der Hand der Künstlerin. Daneben eine kurze Strecke ihrer Reise…
Den Abschluss bildet eine Fotografie von Bernard P. Wolff. Eine Skulpturengruppe aus der Nekropole Staglieno in Genua, eine inszenierte Aufbahrungsszene, äusserst melancholisch und traurig verweist diese auf unser aller Schicksal, vielleicht das (subjektive) Ende der Welt… Nicht zufällig wurde aus dieser Fotografie das Plattencover der Band Joy Division mit ihren melancholisch-depressiven Klängen und Texten.
Und über Allem thront eine Sonne, ein sogenannter Kalenderstein der Mayas, real beeindruckende 3,60m Durchmesser, mit verschiedensten (Tier-)Symbolen in ein graphisches System eingebettet.

Die Ausstellung ist zu sehen vom 22. November bis zum 16. Januar 2013.

Matias Bechtold
„o.T.“Mariana Castillo Deball
„Thus began my voyage through unknown and faraway places“

Daniel Kannenberg
„Monument“
„Moonwalk“ Philip Topolovac
„Loch 4“
„Loch 5“ Bernard P. Wolff
„o. T.“

 

   

 

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