Abstrakte Kunst, Bilder, sind für mich ein grosses interessantes Thema. Diesmal sind abstrakte Werke zum Thema "Strukturen / Strukturelles" von verschiedenen Künstlern versammelt. Alle noch eher jünger, aufstrebende und bereits sehr bekannte Künstler.
Strukturen bestimmen unser ganzes Leben – vom biologischen Aufbau und Wachstum bis zum alltäglichen Ablauf, beides hält das Leben zusammen wie ein Gerüst oder Korsett.
Abstrakte Strukturen in der Malerei, Kunst, sind wie Landschaften, auch mentale Landschaften in denen wir wandeln können.
Einige der hier präsentierten Künstler haben für sich ganz eigene neue Techniken der "Malerei" entwickelt, oder eine "eigene" Materialpalette angeeignet, die sich grundlegend von den traditionellen Arbeitsweisen der Malerei unterscheiden. Entsprechend können diese Arbeiten unsere Sicht, unseren Blick auf die Welt verändern und schärfen. Diese Experimentierfreude und Herangehensweise bringt tatsächlich neue nicht dagewesene Kunst hervor. Verblüffend, spielerisch, manchmal scheinbar einfach, an eigene Erfahrungen der Jugend und Schulzeit erinnernd, als wir noch neugierig und offen für die Wunder der Welt waren. Vielleicht schaffen es diese Werke uns diese Leichtigkeit zurück zu bringen.
Axel Anklam ist ein Bildhauer der für mein Verständnis Bilder im weitesten Sinne schafft. Diese entführen uns in die hier so schön anzusehenden Bergkulissen, abstrahierte Erinnerungen von konkreten Alpendurchquerungen die er gemacht hat. Die Stahlgerippe, welche die "Haut" tragen, sind wie eine unendliche "Schleife" gebogen.
Ganz besonders begeistern mich die (meist) monochrom schwarzen Bilder von Jennifer Oellerich. Sie nutzt die Kraft und Schönheit der Natur um ihre Kunstwerke zu schaffen, lässt sozusagen die Natur für sich arbeiten – den völlig unterschiedlichen Regen, der mit seiner Kraft der Tropfen entsprechend völlig verschiedene Strukturen schafft. Die eigentliche "Kunstarbeit" findet also im Kopf der Künstlerin statt. Neben einer schwarzen Struktur zeigt sie einen weissen Keramikabdruck, wie ein farbliches Negativ, wie Tag und Nacht, Erde und Himmel.
Eine der Werkserien von Markus Wirthmann besteht darin, Kristalle auf seinen Leinwänden oder auf Glas zu züchten. Er benutzt die verschiedensten Salzlösungen die jeweils eigene Kristallstrukturen und Farben entwickeln. Diese wirken wie bizarre (Science Fiction) Landschaften, wie entstehende archaische Welten und lassen unsere Phantasie wandern. Er arbeitet also mit der Natur und nicht nach dieser, führt uns die Prozesse der Elemente vor. Jedesmal wenn mir seine Arbeiten begegnen fühle ich mich ähnlich erregt wie als Kind vor Modell-Landschaften.
Ignacio Uriarte spielt mit Materialien ebenso wie mit Ideen und Gedanken. Hier sehen wir eine verblüffend einfach wirkende Struktur konzentrischer Ringe, fein säuberlich in einem Heft reissend ausgeführt. Auch bei diesen Arbeiten kann man an naturelle Strukturen denken, Wellen, Wasser, Wolken, Wellen des Geistes.
Die Ausstellung ist zu sehen vom 20. September bis zum 16. Oktober '12.
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Axel Anklam
"o. T."
Jennifer Oellerich
"o have a peek here. T."
Ignacio Uriarte
"o. T."
Markus Wirthmann
"o. T."
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