Eröffnung der Vitrine am 4. Mai 2012 um 18 Uhr

mit der Ausstellung:      Vitrine #1:
"Fundstücke – Trash – Transformationen"

Die Auftaktausstellung in der "Vitrine-FN" zeigt Werke von 7 Künstlern die alle im weiten Feld von Fundstücken, Trash  Hinterlassenschaften und Erinnerungen arbeiten. Jeder von ihnen transformiert sein Ausgangsmaterial zu völlig neuen Objekten. Mal ernst, mal mehr humorvoll, hintersinnig und erinnernd spannen sie für uns einen Bogen vom Trivialen zur Kunst. Es sind Neuschöpfungen, radikale Veränderungen und Eingriffe, Umdeutungen und spielerische Verwandlungen. So stellen sich Fragen nach Wert und Bedeutung von Kunst und eigentlich "armen schäbigen" Materialien, Zeugnisse unserer Zivilisation. Wir sehen augenfällig deren Transformation. Sie spielen mit unserer Wahrnehmung und Aufmerksamkeit, fordern unsere Erinnerungen.

Madeleine Boschan schafft aus einfachen, alltäglichen, manchmal kaputten oder bewusst zerstörten, veränderten (Bau)Materialien wie beispielsweise Lamellenjalousien in Kombination mit Neonröhren autonome Kunstwerke. Diese treten uns gegenüber wie technoide Aliens, ein Blick in die Zukunft?
Carly Fischer zeigt uns (scheinbar) achtlos weggeworfenen alltäglichen Müll wie er überall auf städtischen Strassen anzutreffen ist – Coladosen, zerquetschte leere Zigarettenschachteln, Zigarettenkippen, McDonalds Tüten usw. Doch der Schein trügt, alles ist akribisch exakt aus Papier nachgebaut und bemalt.
Ingo Gerken nutzt gefundene Prospekthalter, denen er mit wenigen Eingriffen, Trennungen und Verbiegungen, Bemalung oder Einfügen von Aquarelltöpfchen zu völlig neuer Form verhilft und somit auch eine neue Funktion zuweist. Sie spielen auch mit unseren kunsthistorischen Erinnerungen wenn sie uns wie ein 3-D-Mondrian erscheinen. Ihn interessiert tatsächlich die malerische Qualität und Kapazität der Objekte.
Mit Erinnerung arbeitet ebenfalls Gregor Hildebrandt, der Magnetbänder mit Musik oder  Filmstreifen "einweckt" und somit Erinnerungen an Lieblingsstücke, Lieblings- und Schlüsselszenen der Filmgeschichte "haltbar" macht.
Hubi W. Jäger sammelt achtlos weggeworfenen Trash, meist Plastikteile,  von den Strassen Berlins, zum Teil bereits "überfahren", zerstört und transformiert, collagiert diese Stücke sehr poetisch zu "Asphaltblumen".
Philip Topolovac zeigt gefundene Stücke aus Berlins vielen Baugruben – unverändert, kleine abstrakte Skulpturen aus Glas und Metall. Deren Schönheit bezaubert, weckt aber auch beängstigende Erinnerungen wenn wir erkennen und begreifen, dass diese in den Bombennächten und Feuerstürmen des zweiten Weltkriegs entstanden sind, verschüttet wurden – geschmolzener verbogener Hausrat, Alltagsgegenstände, Flaschen, Gläser, Geschirr. Ein Alptraum wie er auch in Friedrichshafen real war. Durch den Bauboom auf Berlins Brachen, die erst heute wieder bebaut werden, finden diese Skulpturen nun wieder ans Licht.

Die Ausstellung ist zu sehen vom 4. Mai bis zum 8. Juni '12.

Madeleine Boschan
"Elektroflabella"
Carly Fischer
"to have and to hold"
Ingo Gerken
"Container No.12"
Gregor Hildebrandt
"message in the bottle (Sting)"
Hubi W. Jäger
"Asphaltblumen"
Philip Topolovac
"Bodenproben"

 

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