VITRINE-FN #17 – VERNISSAGE AM 9. Oktober 2014 ab 18Uhr

Sie sind herzlichst eingeladen zur Vernissage und Ausstellung:

"Blattformer" – Peter Freitag und Rupprecht Dreher

Die vitrine-fn zeigt in der neuen Ausstellung Papierarbeiten aus dem ersten Jahr des Internet-Projekts www.blattformer.de.

www.blattformer.de ist ein Bilder-Blog, den die Künstler Peter Freitag und Ruprecht Dreher vor 5 Jahren initiiert haben, um eine kontinuierliche Veröffentlichung von Papierschnitten – einen Papierfluss aus künstlerischen Arbeiten, die Papier traktieren und modellieren (z.B. Collagen, Faltungen etc.) – herzustellen.
Im ersten Jahr (26.10.2009 – 25.10.2010) hatten sich Ruprecht Dreher und Peter Freitag selbstverpflichtet, wechselweise täglich einen Scherenschnitt zu erzeugen und ins Netz zu stellen: „THE DAILY CUT“ – 365 Blätter sind dabei heraus gekommen! Eine beeindruckende virtuelle Blattwand, die nun in Auszügen in der Vitrine-FN analog an die Wand gepinnt zu sehen sein sein wird.

Seit dem zweiten Jahr laden sie regelmäßig andere Künstler zur Mitarbeit ein. Die Plattform verbreitet sich als Blog im Internet, sowie über Facebook und hat mittlerweile zahlreiche Abonnenten, die sich regelmäßig auf dem Schreibtisch ihres Rechners von schnittfrischen Papierarbeiten überraschen lassen. Neben der Verbreitung von Kunst ist es erklärte Absicht, Wege einer möglichst direkten Vermarktung von Kunstwerken zu praktizieren und zu entwickeln. Die Künstler machen bei jeder Veröffentlichung einer neuen Papierarbeit im Netz ein äußerst attraktives Kaufangebot, um Aufmerksamkeit und Kauflust zu stimulieren. Durch eine zeitbegrenzte Möglichkeit kann jeder das aktuelle Blatt zum Festpreis von 250 Euro erwerben und als Schnellstbietender besitzen. Ansonsten können die Kunstwerke nach Kontaktvermittlung bei den Künstlern direkt zu marktgerechten Preisen erworben werden.

Peter Freitag arbeitet mit Vorhandenem, Werbeseite aus Hochglanzmagazinen denen er seinen eigenen Bildkosmos auferlegt, ja aufzwingt. Er verwischt und schmirgelt die Bilder manchmal bis zur Unkenntlichkeit, lässt die Models bestenfalls noch durchscheinen, zerschneidet und zerstört sie, zwingt diese durch seine präzisen Schnitte in ein neues Bild des Menschen hinein. Portraits der Jetztzeit, abstrakt, gemustert strukturiert, surreal, manchmal madonnenhaft erhalten sie eine völlig neue Aura. Peter Freitag (*1972 in Ochsenfurt) studierte von 1994 bis 2000 an der Berliner Universität der Künste (UdK) bei Prof. Herrfurth. 1998 studierte er an der University of Illinois at Chigago/School of Art and Design (UIC). 1997 bis 2000 erhielt er das Förderstipendium des Cusanuswerks.

Ruprecht Drehers wesentliche künstlerische Arbeit ist der abstrakten Malerei gewidmet, wobei die Farbe und ihre Materialität im Vordergrund steht. Er untersucht ihre Entfaltung auf Grund, Form und Körper, als physische Kraft und in ihrer Objekthaftigkeit. Seinen Arbeiten liegt ein dialogisches/dialektisches Bilden zugrunde; Gegenseitiges, Gegensätzliches ruft sich hervor und bedingt sich: davor/dahinter; alt/neu; positiv/negativ; stumpf/glänzend. Die Oberfläche wird zur Topographie. Seine Arbeiten werden zuweilen gedeutet als abbild-abstrakte (aber gleichzeitig material-konkrete) Narration. Ruprecht Dreher bearbeitet jeweils ein schwarzes Blatt Papier im verabredeten Format. Seine traumwandelnde Linie umfasst die gesamte Fläche verlustfrei. Jedes Detail findet neben seiner positiven anderswo seine negativ geformte Entsprechung und gestaltet die erzählende Silhouette, die von Werk zu Werk erheblich in Breite und Höhe variiert. Jenseits des Erkennbaren interessieren ihn Schnittlinienphänome, z.B. Gedanken über die Teilhabe der Linie am Diesseits und Jensseits des Ganzen. Ruprecht Dreher (*1951 in Grünstadt/Pfalz) studierte von 1971bis 1978 bei Joseph Beuys an der Akademie Düsseldorf. Seit 1978 lebt und arbeitet er in Berlin.

Alle bisher beteiligten Blattformer-Künstler: Marcus Bjernerup, ?Michel Carmantrand, Klara Cho, Ruprecht Dreher, Peter Freitag, ?Varda Getzow, Laurence Grave, Thomas Jocher, Vanessa Lamounier de Assis, ?Kristi Malakoff, Jumoke Olusanmi, Jakob Roepke, ?Manuel Salvat, Marco P. Schaefer, ?Carsten Sievers, Heidi Sill, ?Ross Walker, ?Ila Wingen, ?Michaela Zimmer.

Die Ausstellung ist zu sehen vom 9. Oktober 2014 bis 22. Dezember 2014 – täglich 24 Stunden.
obere Passage zwischen Buchhorn- und Romanshorner Platz

     

Peter Freitag
"Papercuts"

Rupprecht Dreher
"o. T." 

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